5. GEO-Tag der Natur

24 Stunden, 850 Tier- und Pflanzenarten

Am 17. und 18. Juli 2020 war es wieder soweit. Zum fünften Mal wurde der Biosphärenpark Kärntner Nockberge (vollständiger Name: UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau und Kärntner Nockberge) für 24 Stunden zum Eldorado für Naturkundler_innen: Etwa 60 naturbegeisterte Forscher_innen und ihre Begleiter_innen trafen sich an der Nockalmstraße, um die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten rund um die Grundalm zu erkunden.

Seit 22 Jahren wird dieses europaweit größte Feldforschungsevent des GEO-Magazins an vielen Orten Europas veranstaltet. Ziel der Veranstaltung ist es, das Bewusstsein für die Artenvielfalt der unmittelbaren Umgebung zu stärken und den Biosphärenpark Stück für Stück zu erkunden: Was kreucht und fleucht in den Bächen, wer tummelt sich in den Almwiesen, was gibt es in den Schuttfluren zwischen Grundalm und Pfannock alles zu entdecken?


Die motivierten Botaniker_innen, Zoologinnen und Zoologen sowie Pilz- und Insektenkundler_innen machten sich auf die Suche nach typischen und besonderen Arten.

Innerhalb von 24 Stunden wurden mindestens 850 Tier- und Pflanzenarten festgestellt, eine beachtliche Vielfalt für diese Höhenlage. Dabei bilden etwa 350 verschiedene Pflanzen und die 77 verschiedenen Pilze und 78 Flechtenarten eine stabile Basis. Almrausch und Kohlröschen sind weitgehend bekannt, aber wer kennt schon das Läusekraut oder die Behaarte Fetthenne?

Murmeltiere, Bergmolche, Kreuzotter und der vollständig schwarz gefärbte Alpensalamander sind typische Bewohner des Biosphärenparks Nockberge. Von den 22 am GEO-Tag festgestellten Vogelarten sind Turmfalke und Steinadler bekannte Vertreter. Weniger bekannt ist der Bergpieper, ein Bewohner der Hochlagen, oder der Dreizehenspecht, der tatsächlich nur drei Zehen besitzt. Er bewohnt die reich strukturierten Bergwälder, während die Wasseramsel bei den Gebirgsbächen zu finden ist. Dort wurden auch 50 verschiedene Wasserinsekten gefunden, von denen sich auch die Bachforelle ernährt. 25 Schneckenarten und eine Muschelart wurden bei der Hochrechnung am Ende des Forschungstags als Vertreter der Weichtiere genannt.

Viele Tierarten wie z. B. Schmetterlinge, Hummeln oder Libellen hatten sich aufgrund der unwirtlichen Wetterbedingungen verkrochen. Trotzdem konnten einige besondere Arten aus der Welt der Kleintiere gefunden werden. Die Beine des Schwarzen Riesenweberknechts, können bis zu 7 cm groß werden. Er bewohnt die kühlen Felsritzen oberhalb des Wasserfalls. 200 Insekten wurden dokumentiert, von denen einige auch durch ihr spezielles Verhalten besonders interessant sind: Eine besondere Fluchtstrategie hat z. B. der Schnellkäfer: Er stellt sich zuerst tot, um sich dann blitzschnell aus dem Staub zu machen. Damit überrascht er jeden Feind. Der Bunte Grashüpfer und der Unpunktierte Mohrenfalter sind wiederum häufig auf feuchten Almwiesen anzutreffen.

Viele der gesammelten Arten müssen noch mit Hilfe einer Lupe oder unter dem Mikroskop eindeutig nachbestimmt werden. Bestimmt verbergen sich zahlreiche Raritäten darunter.

Zurück