MMCA/EPA: For Forest. Wissenschaft trifft Kunst. Kunst trifft Wissenschaft.

Hanns Kirchmeir referiert im Klagenfurter Stadion über den Wald im Klimawandel.

„Ein Wald in einem Fußballstadion! Die Installation des Schweizer Künstler Klaus Littmann hier in Klagenfurt hat viele Diskussionen angestoßen“, sagt Dr. Hanns Kirchmeir von E.C.O. Institut für Ökologie anlässlich eines Fachvortrags. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Kirchmeir wissenschaftlich über den „Wald im Klimawandel“ (Link zum Buch). Auf Einladung von Klaus Littmann stellt er seine Ergebnisse und Thesen einem interessierten Publikum vor. Ort dafür ist die VIP-Lounge des Stadions mit perfekter Aussicht auf die Kunst-Intervention. „Mit dieser Metapher sehen wir den Wald in das Zentrum des öffentlichen Interesses gerückt. In unseren Projekten, national und international, sind wir tagtäglich mit Fragen zum nachhaltigen Waldmanagement und zu Waldschutzgebieten konfrontiert.“ So unterstützt das Team um Hanns Kirchmeir unter anderem die Entwicklung eines UNESCO-Welterbes Europäischer Buchenwald, das Urwälder aus 21 europäischen Staaten umfassen soll.

„Europas Wälder erbringen weit reichende Ökosystemleistungen“, führt Hanns Kirchmeir aus. Der von ihm präsentierte Bilderbogen ist eine anschauliche Reise durch die verschiedenen Waldstandorte des europäischen Kontinents. In Anbetracht des Klimawandels haben intakte Wälder eine enorme Bedeutung für die Gesellschaft; gleichzeitig leiden Wälder unter den Folgen des Klimawandels. „Es geht darum, welche Baumarten wir jetzt pflanzen beziehungsweise zulassen, damit der Wald auch in hundert Jahren noch ein Wald ist“, so Kirchmeir.

Die Kunst-Installation von Klaus Littmann hat weltweit Aufsehen erregt. Sie geht zurück auf eine Zeichnung von Max Peintner. Der österreichische Architekt und Maler hatte im Jahr 1970 einen Wald in einem Fußballstadion gezeichnet. Dies zu einer Zeit, als mit der Ramsar-Konvention, der Welterbe-Konvention, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen und der Entwicklung der UNESCO-Biophärenreservate Naturschutzgeschichte geschrieben wurde. Dass „For Forest“ ausgerechnet in Klagenfurt stattfindet, ist dem Zufall geschuldet. Dennoch ist der Ort beziehungsvoll, finden doch hier die European Parks Academy der World Commission on Protected Areas, das Masterstudium „Management of Conservation Areas“ der Fachhochschule Kärnten und weitere Ausbildungen für „Naturschutz im 21. Jahrhundert“ statt.

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